Aktuelles
Über Dazi
Isolde Wittke:
Hineingeboren in eine Straubinger Künstlerfamilie, gehört für Dazi die Kunst ganz selbstverständlich zum Lebensrhythmus. Er wächst in die Kunst hinein, absolviert eine Ausbildung zum Schriftenmaler und Schreiner und fängt an, seine schier unerschöpflichen Netzwerke des Kunstwerkens zu legen.
Er beginnt zu malen: Portrait, Landschaft, Stillleben und Farbe als solche spiegeln seinen emotionalen Ist-zustand in manchmal beängstigendem Tempo. Stil schert ihn wenig, obsessiv durch sein Lebensgefühl tanzend, wirbelt er Material und Technik in seine ihm gemäße Umlaufbahn. Leinwand, Holz, Papier, Kaffeesatz, Kuhdung und dann auch wieder das akademische Acryl. Er druckt, collagiert, ätzt und malt und malt.
Das Herz offen für die Welt, reist er und hält das Haus den Freunden offen. Der Mensch kümmert ihn. Er gibt sich weiter. In Straubing prägten die Galerie Gegenwart, die er mit Inge Schumacher gründet, und die Wanderungen im alten Schlachthof die Straubinger Szene seit den 80igern. Er gründet die Schule der Phantasie, arbeitet in Ghana künstlerisch mit Jugendlichen. Und organisiert bayerisch – polnische Symposien. Dazi in der Landschaft des Eros und der Freundschaft verwurzelt, überlässt uns seine Werkspur - nicht immer zum angstfreien Dialog. Sein Herztier, das Schwein steht auf einem Bild gar zierlich allein auf einem Floss in bewegter See, weit drüber der Silberklang von Dazilachen.
Hineingeboren in eine Straubinger Künstlerfamilie, gehört für Dazi die Kunst ganz selbstverständlich zum Lebensrhythmus. Er wächst in die Kunst hinein, absolviert eine Ausbildung zum Schriftenmaler und Schreiner und fängt an, seine schier unerschöpflichen Netzwerke des Kunstwerkens zu legen.
Er beginnt zu malen: Portrait, Landschaft, Stillleben und Farbe als solche spiegeln seinen emotionalen Ist-zustand in manchmal beängstigendem Tempo. Stil schert ihn wenig, obsessiv durch sein Lebensgefühl tanzend, wirbelt er Material und Technik in seine ihm gemäße Umlaufbahn. Leinwand, Holz, Papier, Kaffeesatz, Kuhdung und dann auch wieder das akademische Acryl. Er druckt, collagiert, ätzt und malt und malt.
Das Herz offen für die Welt, reist er und hält das Haus den Freunden offen. Der Mensch kümmert ihn. Er gibt sich weiter. In Straubing prägten die Galerie Gegenwart, die er mit Inge Schumacher gründet, und die Wanderungen im alten Schlachthof die Straubinger Szene seit den 80igern. Er gründet die Schule der Phantasie, arbeitet in Ghana künstlerisch mit Jugendlichen. Und organisiert bayerisch – polnische Symposien. Dazi in der Landschaft des Eros und der Freundschaft verwurzelt, überlässt uns seine Werkspur - nicht immer zum angstfreien Dialog. Sein Herztier, das Schwein steht auf einem Bild gar zierlich allein auf einem Floss in bewegter See, weit drüber der Silberklang von Dazilachen.
Andi Guntermann am 13.7.2016:
Ich lernte Dazi Ende des letzten Jahrtausends kennen. Ich war in seine Tochter verliebt und so kam es, dass wir eines Tages gemeinsam am familiären Küchentisch saßen und eine Partie Siedler von Catan begannen. Aus einer Partie wurden zwei, dann drei, die Stunde war vorgerückt, Schwarztee floss in Strömen. Dazi gewann den Wettkampf und ich sah zum ersten Mal welche Lebenslust und Energie Dazi freisetzen konnte um seine Ziele zu erreichen.
An einem anderen Abend forderte ich Dazi zu einem Witze-Wettstreit heraus. Ziel war es mehr Witze zu erzählen als die anderen Mitspielenden. Stunden später wusste nur noch Dazi Witze zu erzählen - er lief zur Höchstform auf - und alle hielten sich vor Lachen die Bäuche.
Wenn Dazi eine neue Maltechnik ausprobierte tat er das bis zur Perfektion. Dazi gab sich nicht mit dem einen Bild zufrieden - er wollte Serien produzieren, immer auf der Suche nach der perfekten Komposition. Wenn Dazi etwas anpackte, dann stets voller positiver Energie und mit gehörigem Tatendrang, da konnte der Papierkram natürlich schon mal liegen bleiben. Dazi spannte eben einen weiten Bogen, der die Kunst mit seinem Alltag verbinden sollte.
In den späten 90er Jahren leitete Dazi die Schule der Phantasie im alten Schlachthof in Straubing. Leider war Straubing nicht bereit für Dazis unkonventionelle Art; vielleicht hatten die Mächtigen Angst vor der Eigendynamik, die sich entwickeln sollte, wenn Dazis freiheitliches Verständnis von Kunst in Straubing Fuß fassen sollte; vielleicht sahen einige Akteure ihre angestammten Pfründe gefährdet; vielleicht ist es heute aber auch gar nicht mehr so wichtig, warum Dazi den Schlachthof verlassen musste. Ich erinnere mich, dass er sehr gekränkt war. Doch Dazi hat sich nicht unterkriegen lassen - wie beim Siedler Spielen änderte er seine Strategie und gründete die Phantasie Werkstatt. Diese Institution konnte ihm nun niemand mehr streitig machen, da ein Schreiner ja schließlich in die Werkstatt gehört, das ist ja jedem klar!
Leider ist Dazi 2014 gestorben - nicht gestorben sind jedoch seine Ideen und sein unbedingter Lebenswille, der sich wie ein roter Faden durch seine Biografie und Kunst zieht.
Ich lernte Dazi Ende des letzten Jahrtausends kennen. Ich war in seine Tochter verliebt und so kam es, dass wir eines Tages gemeinsam am familiären Küchentisch saßen und eine Partie Siedler von Catan begannen. Aus einer Partie wurden zwei, dann drei, die Stunde war vorgerückt, Schwarztee floss in Strömen. Dazi gewann den Wettkampf und ich sah zum ersten Mal welche Lebenslust und Energie Dazi freisetzen konnte um seine Ziele zu erreichen.
An einem anderen Abend forderte ich Dazi zu einem Witze-Wettstreit heraus. Ziel war es mehr Witze zu erzählen als die anderen Mitspielenden. Stunden später wusste nur noch Dazi Witze zu erzählen - er lief zur Höchstform auf - und alle hielten sich vor Lachen die Bäuche.
Wenn Dazi eine neue Maltechnik ausprobierte tat er das bis zur Perfektion. Dazi gab sich nicht mit dem einen Bild zufrieden - er wollte Serien produzieren, immer auf der Suche nach der perfekten Komposition. Wenn Dazi etwas anpackte, dann stets voller positiver Energie und mit gehörigem Tatendrang, da konnte der Papierkram natürlich schon mal liegen bleiben. Dazi spannte eben einen weiten Bogen, der die Kunst mit seinem Alltag verbinden sollte.
In den späten 90er Jahren leitete Dazi die Schule der Phantasie im alten Schlachthof in Straubing. Leider war Straubing nicht bereit für Dazis unkonventionelle Art; vielleicht hatten die Mächtigen Angst vor der Eigendynamik, die sich entwickeln sollte, wenn Dazis freiheitliches Verständnis von Kunst in Straubing Fuß fassen sollte; vielleicht sahen einige Akteure ihre angestammten Pfründe gefährdet; vielleicht ist es heute aber auch gar nicht mehr so wichtig, warum Dazi den Schlachthof verlassen musste. Ich erinnere mich, dass er sehr gekränkt war. Doch Dazi hat sich nicht unterkriegen lassen - wie beim Siedler Spielen änderte er seine Strategie und gründete die Phantasie Werkstatt. Diese Institution konnte ihm nun niemand mehr streitig machen, da ein Schreiner ja schließlich in die Werkstatt gehört, das ist ja jedem klar!
Leider ist Dazi 2014 gestorben - nicht gestorben sind jedoch seine Ideen und sein unbedingter Lebenswille, der sich wie ein roter Faden durch seine Biografie und Kunst zieht.

Werkschau
Einblicke in die Arbeiten von Dazi Tyroller

Werkschau im Weytterturm Straubing, Okt. 2016, Raum 5
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Werkschau im Weytterturm Straubing, Okt. 2016, Raum 4
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Werkschau im Weytterturm Straubing, Okt. 2016, Raum 1, 2, 3
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